2020 – Käfer-Tuning Kummetat wird zur Kummetat-Tuning GmbH,
ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte
Er gehört zur Familie. So bewarb Volkswagen in den 60er Jahren das Auto, mit dem für viele alles begann - auch für Gerd Kummetat. Ihm lag die Steigerung der Leistung luftgekühlter Boxermotoren
bereits am Herzen, als der VW-Käfer 1972 Produktionsweltmeister wurde. In diesem Sinne ist die Kummetat-Tuning GmbH bis heute ein Familienbetrieb, der mit nunmehr über 50 Jahren Erfahrung zu den
führenden im Bereich des luftgekühlten Tunings zählt.
Während dieser langen Zeit hat sich so manches grundlegend verändert. Aus Gerd Kummetats Hobby wurde Schritt für Schritt ein weit über die Grenzen Europas hinaus bekanntes Unternehmen. Zu Beginn
kamen entscheidende Impulse aus dem Hause TDE. Damals, als Tuning noch „Frisieren“ hieß, standen die drei großen Buchstaben für einen der größten Käfer-Tuner weltweit: Theo Decker Essen. Die
Verbindung zu ihm sollte ein Leben lang halten.
1978 legte Gerd Kummetat mit der Anmietung einer Halle in Herten den Grundstein für seinen eigenen Betrieb, dessen offizielle Eröffnung am 2. Januar 1983 gefeiert wurde. Die Zeiten, zu denen sich
der Käfer mit „Konkurrenten“ im zweistelligen PS-Zahlbereich herumschlagen musste, waren zwischenzeitlich vorbei, und die luftgekühlte Antwort auf GTI und GTE hieß „Typ 4“. Das Volkswagenwerk
hatte den so benannten Motor zunächst nur für den Einbau in den VW 411 beziehungsweise VW 412 (den Volkswagen Typ 4) vorgesehen. Wenig später kam er aber auch in VW-Bus und VW-Porsche zum
Einsatz. Hier leisteten die soliden Boxer schon in der Serie bis zu 100 PS. Es handelte sich jedoch ausnahmslos um Flachmotoren, die im Serienzustand ganz und gar nicht in den Motorraum des
Käfers passten. Wirklich schade, denn ihr Getriebeflansch weist keine Unterschiede zu dem des Käfer-Originalmotors (Typ 1) auf.
Dem Erfindungsgeist zahlreicher Käfer-Enthusiasten ist es zu verdanken, dass diese Motoren letztendlich doch unter der serienmäßigen Motorklappe des Käfers Platz fanden. Allerdings wird dazu eine
Vielzahl handgefertigter Spezialteile benötigt, die die Angelegenheit nicht unbedingt billig machen. Trotzdem kann man von einer wirklich preiswerten Lösung (eine Lösung die ihren Preis wert
ist!) sprechen, zumal die Standfestigkeit der schon ab Werk wesentlich stärkeren Triebwerke unvergleichlich höher ist. Schließlich müsste man die Leistung des stärksten jemals lieferbaren
Käfer-Motors um 100% steigern, um die Standardwert eines Typ-4-Motors zu erreichen!
Sehr bald schon bezog man bei Kummetat Informationen über neueste Erkenntnisse , Erfindungen und Trends aus der Welt des luftgekühlten Tunings nicht mehr nur aus erster Hand; vielmehr war man in
vielen Fällen jene erste Hand, die auch andere vom Erfolg ihrer Arbeit profitieren ließ. Diese Entwicklung schritt zügig fort. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Anlässlich der allseits
beliebten Viertelmeilenrennen lebten Kummetat-Käfer das Herbie-Syndrom aus – abseits der Kinoleinwand, live und in Farbe. Trotz mehrerer Versuche blieb beispielsweise in Hockenheim ein von einem
renommierten Tuner auf 450 PS gebrachter Porsche 928 vollkommen chancenlos.
Zu Wettbewerbszwecken realisiert die Kummetat-Tuning GmbH heute über 250 PS im VW-Oldie. Dem stehen die bekannt langlebigen Kummetat-Motoren für den Straßeneinsatz nur wenig nach. Kein Wunder
also, dass Kummetat-Motoren den Ruf höchster Zuverlässigkeit genießen. Dabei kann man sich nicht nur auf die weit überdurchschnittliche Lebensdauer der Triebwerke verlassen. In puncto Leistung
sieht es keineswegs anders aus. Das Geheimnis des Erfolgs sind hochwertige Komponenten und absolute Perfektion bei der Bearbeitung und der Herstellung einzelner Bauteile sowie natürlich auch beim
Zusammenbau des gesamten Aggregats.
Nach diesem Muster entstehen bei der Kummetat-Tuning GmbH selbstverständlich auch Typ-1-Triebwerke. Hier reicht die Bandbreite von in höchster Vollendung generalüberholten Serientriebwerken bis
hin zu Motoren, die geeignet wären, die Fahrer hochkarätiger Sportwagen das Fürchten zu lehren. Doch um motorsportliche Erfolge allein geht es längst nicht mehr. Neben der „Performance“ stehen
heute – wie damals schon – Qualität und Sicherheit im Vordergrund. Dies gewährleistet das umfangreiche Angebot der Kummetat-Tuning GmbH im Dienstleistungsbereich, zu dem nicht nur Wartungs- und
Reparaturarbeiten zählen. Geht es darum, Fahrwerk und Bremsanlage zu optimieren, oder die Feinabstimmung eines Getriebes vorzunehmen, ist ein Käfer oder ein artverwandtes Fahrzeug bei „den
Kummetats“ in besten Händen.
Schließlich ist es kein Geheimnis, dass es in all den Jahren nicht nur beim Käfer blieb. Auf dem Hof und in der Werkstatt an den Sutumer Brücken geben sich alle Wolfsburger Modelle mit
luftgekühltem Heckmotor ein tägliches Stelldichein. Oft gesellen sich auch vierzylindrige Boxer aus dem Hause Porsche dazu, die trotz hohen Alters dank Kummetat‘scher Zuwendung stets rüstig
geblieben sind.
Apropos „rüstig“: Gerd Kummetat, der Gründer und Vater des Unternehmens, übergab den Staffelstab zum 1. April 2020 an die nächste Generation, an eine Mannschaft, die ihm schon während der
vergangenen Jahre in engster Zusammenarbeit zur Seite stand. Sein Versprechen, die Firma auch künftig – wann immer es nötig sein wird – mit Rat und Tat zu unterstützen, steht natürlich! Somit ist
sichergestellt, dass dieser Stichtag weder einen Neuanfang noch einen Wendepunkt, sondern lediglich einen weiteren Meilenstein in der Firmengeschichte darstellt.
Es ist also dafür gesorgt, dass die Kummetat-Tuning GmbH ihren großen Kundenstamm weiterhin in gewohnter Qualität und Zuverlässigkeit bedienen kann. Darüber hinaus freut sich das Team auch
darauf, Neukunden entsprechend zu überzeugen.
Manuel Ratsch –Benzin im Blut
Technik die begeistert musste es schon 1983 sein, als sich Manuel Ratsch im zarten Alter von elf Jahren von einem ferngesteuerten
Tamiya-Modellauto faszinieren ließ. Wie kaum anders zu erwarten, handelte es sich dabei um einen VW-Käfer. Tuning allerdings betrieb der junge Mann erst an seinem Mofa, das er bereits
zwei Jahre später sein Eigen nennen durfte. Bis er nach zwei weiteren Jahren den passenden Führerschein dazu erwerben konnte, war das motorisierte Zweirad schon so erstarkt, dass sich
damit eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h erreichen ließ. Mit 16 gab es dann eine „Achtziger“, die es recht bald erlaubte, sich unerlaubterweise sogar mit gestandenen Motorrädern zu
messen.
Keine Qual hatte Manuel Ratsch mit der Wahl seines Berufs. Mechaniker bei VW zu werden, war das Ziel. Der enorme Wissensdurst des
neuen Lehrlings sollte es seinen Ausbildern nicht leicht machen. Dem Chef dagegen schon, denn der konnte dem „Stift“ ziemlich bald Aufgaben stellen, an denen sich so manch erfahrender
Geselle die Zähne ausgebissen hätte. Nebenbei gab’s schon zu Beginn des ersten Lehrjahrs den ersten „echten“ Käfer und zum Ende den zweiten.
Im folgenden Ausbildungsabschnitt kümmerte sich Manuel Ratsch gern um die Fahrzeuge der Kollegen aus dem dritten Lehrjahr. Ihren
Autos machten fortan leichte Zylinderkopfbearbeitungen und Doppelvergaseranlagen Beine. Die so offensichtlich werdenden Neigungen des jungen Schraubers nahm man in der Werkstatt
wohlwollend zur Kenntnis. Folglich durfte er sich hier bereits in seinem dritten Lehrjahr um die Motoreninstandsetzung kümmern. Es war gewiss kein Zufall, dass in diesem Zusammenhang
vorwiegend luftgekühlte Technik auf seiner Werkbank landete.
Der Gesellenprüfung sollte ein Studium folgen. Doch einem Mann der Tat fällt es schwer, die Hochschulbank zu drücken. Ständiges
Kribbeln in den Fingern und der Wunsch möglichst bald ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften führten zu dem Entschluss, sich nach einem Job im erlernten Beruf umzusehen. Aber wo? Manuel
Ratsch hatte nicht vor, sein berufliches Dasein zwischen Kundendienst und Ölwechselservice zu fristen. So kam ihm 1994 ein Stellenangebot der Firma Kummetat gerade recht. Er nahm die
Herausforderung an, und schreibt daher schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert mit, an einer ganz außergewöhnlichen Erfolgsgeschichte.
Oliver Knuf – Erblich belastet
Luftgekühlte Volkswagen wurden Oliver Knuf bereits in die Wiege gelegt. Sein Vater war kein Geringerer als der bekannte
Käfer-Spezialist Alfred Knuf, der einen Teil seines immensen Basiswissens während der 60er und 70er Jahre bei Tuner-Legende Theo Decker erwarb. Das Ganze wurde später über Jahrzehnte in
der eigenen, höchst erfolgreichen Schmiede in Recklinghausen weiterentwickelt und perfektioniert.
Sohn Oliver war von Kindesbeinen an stets mittendrin statt nur dabei. Aus diesem Grunde konnte er schon kurz nach dem Abitur auf
knapp 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Zeit, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, nahm er sich nicht. Sein stetes Bestreben, den eigenen Horizont zu erweitern, führte ihn in
verschiedene Werkstätten und Betriebe, die sich vorwiegend mit Oldtimern beschäftigten.
Hier beschränkte sich seine Tätigkeit nicht auf die Arbeit an luftgekühlten VW- und Porsche-Fahrzeugen alleine. Besondere Liebe
entwickelte er auch zu den ebenfalls luftgekühlten Zweitaktern von Piaggio. Wann immer es unbedingt sein musste, zog der vielseitig begabte Schrauber von der Werkstatt ins Büro und
kümmerte sich um Logistik, Lagerhaltung, Versand sowie auch An- und Verkauf.
Doch damit nicht genug. Oliver Knuf ist auch in Sachen Computer ein Mann der ersten Stunde. Den „Commodore 64“ musste 1984 noch
Vater Alfred bezahlen; neun Jahre später investierte der Sohn sein erstes selbstverdientes Geld in einen echten „High-End-PC“. Kein Wunder also, dass Emails, englischsprachige
Auslandskorrespondenz, Bildschirmpräsentationen, Netzwerktechnik, Auftritte in den sozialen Medien und sogar Webseiten-Gestaltung für das Multitalent nicht wirklich ein Problem
darstellen.
Erfahrungen kann man nicht lernen. Erfahrungen muss man schon selbst sammeln, um eines Tages in große Fußstapfen zu treten. Wer
„aus der Szene“ kommt und über ein in rund 35 Jahren praktischer Tätigkeit erworbenes VW-Wissen verfügt, ist gewiss der richtige Mann, um die Kummetat-Tradition fortzuführen. Oliver Knuf
hat die Herausforderung angenommen.
Andreas Meyer – wenn nicht jetzt, wann dann?
Sein erstes Auto war ein Käfer. Aber nicht irgendeiner, sondern ein 67er VW 1500, der erste Käfer, den es schon ab Werk mit mehr
als 40 PS und Scheibenbremsen zu kaufen gab. Was sich noch nicht von der Stange erwerben ließ – Ende der 70er Jahre, als Andreas Meyer gerade seinen 17. Geburtstag gefeiert hatte – waren
verstellbare Vorderachsen. Es muss also bereits ein gewisser Pioniergeist gewesen sein, der es möglich machte, dem Käfer in Vaters Garage einen beträchtlichen Teil seiner Bodenfreiheit zu
rauben…
Wer in Kreisen der VW-Enthusiasten auf sich hielt, der hatte sie natürlich, die 14-Zoll-Felgen der Marke „TDE“. Denn als Tuning noch Frisieren hieß, setzte „Theo Decker Essen“ die
Maßstäbe, die damals noch niemand „Benchmarks“ nannte. Andreas Meyer blieb folglich gar nichts anderes übrig, als hier Kunde zu sein, wenngleich seinem Käfer spezielle Schalensitze und
eine extrem sportliche Lackierung zudem noch eine sehr persönliche Note verliehen.
Der alsbald beginnende Ernst des Lebens ließ Andreas Meyer zum Automobilkaufmann werden. Der Käfer ging, die Treue zu VW blieb, und aus „TDE“ wurde vorübergehend sogar „GTI“. Zum
Auto-Business gesellte sich letztlich auch noch eine Spedition, wodurch sich der Kreis im Jahr 2014 wieder schließen sollte. Der Transport-Profi nahm ein adäquates VW-Nutzfahrzeug in
seinem Fuhrpark auf.
Wirklich begeistern konnte ihn der Pritschenwagen aus der T1-Baureihe jedoch erst nach einem Besuch in Gerd Kummetats Tuning-Werkstatt. Da brach es erneut aus, das alte Fieber, und selbst
der Sportsgeist des Theo Decker war plötzlich wieder zu spüren, wenn hier auch weniger Nostalgie als vielmehr „High Performance“ geboten wurde. Zur Tradition hatte sich in Gelsenkirchen
längst die Perfektion gesellt.
So ein 1500er Käfer musste wieder her und ein Jubi und ein T1-Westfalia-Camper… Schnell wurden alte Träume wieder wach und mit ihnen entsprechende Wünsche. Andreas Meyer genoss die
Vorzüge eines 2,4-Liter-Typ-4-Motors und eines sauber darauf abgestimmten Getriebes, und er tauchte wieder voll ein, in die einst so geliebte Materie. Wie gerne wäre er Tuner geworden,
damals, mit 18 oder mit 20. Warum also sollte er sich jetzt die Gelegenheit entgehen lassen, Teilhaber der Kummetat-Tuning GmbH zu werden? Von „stiller“ war schließlich zu keinem
Zeitpunkt die Rede…